Energiearmut betrifft 330.000 Haushalten jährlich

Wer keinen Strom bezahlt, der wird nicht beliefert. Zirka 300.000 Haushalte sind hierzulande beispielsweise von einer Stromsperre in Deutschland betroffen. Das nennt sich dann Energiearmut. Verbraucherschützer machen für die Misere vor allem die Energiewende verantwortlich, da sich seitdem die Strompreise verdoppelt haben. Wer ohnehin auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, dem hilft meist das Jobcenter. Ansonsten wären die Zahlen wohl noch deutlich höher.

Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands sagt etwa: "Die Zahlen belegen, dass mit den bestehenden Instrumentarien die Energiearmut nicht ausreichend bekämpft werden kann. Viel zu vielen Menschen werden im Winter Strom und Gas abgestellt. Schularbeiten bei Kerzenschein und niedriger Raumtemperatur kann und darf sich Deutschland nicht leisten.

Am sinnvollsten wäre daher ein Sperrverbot in den Wintermonaten. Außerdem müssen Beratungsangebote für Verbraucher mit geringem Einkommen ausgebaut werden, um Energiesperren vorbeugend zu begegnen. Kostenlose Preisvergleiche im Netz sollen dafür sorgen, dass die Last durch einen Anbieterwechsel reduzieren wird. Wer hingegen kein Internet hat, kann mit Hilfe der Verbraucherzentralen einen günstigen Tarif finden. In Nordrhein-Westfalen hilft zudem das Modellprojekt "NRW bekämpft Energiearmut". Anlaufstelle sind hier 13 Beratungsstellen der Verbraucherzentrale, welche auch mit der finanziellen Unterstützung der örtlichen Versorger arbeiten.

Hier können sich Betroffene auch hinwenden, wenn der Strom bereits abgestellt wurde. Mit Hilfe des bundesweiten Stromsparcheck der Caritas und des Bundesverbands der Energie- und Klimaschutzagenturen kann einem zu hohen Stromverbrauch präventiv entgegengewirkt werden. Deutschlandweit konnte so bereits rund 250.000 Haushalte geholfen werden. Je Haushalt waren so Einsparungen von durchschnittlich 150 Euro im Jahr zu erzielen

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